Neuordnung der innerstädtischen Verkehrsanlagen
Düsseldorfs bedeutendes Stadtentwicklungsprojekt Kö-Bogen, das durch den Bau der Wehrhahn-Linie ermöglicht wurde, beinhaltet neben der städtebaulichen Anbindung der Königsallee an den Hofgarten auch die Neuordnung der ober- und unterirdischen Verkehrsflächen. Bis 2016 wurden im Zentrum der Landeshauptstadt Straßenbahnanlagen, Verkehrswege, Tunnel und Plätze neu- und umgestaltet. Die Planung der Neuordnung der Verkehrsflächen sowie der Straßenbahntrasse erstreckte sich über die Innenstadtbereiche Hofgartenstraße/Elberfelder Straße/Königsallee sowie Hofgarten/Jan-Wellem-Platz/Schadowstraße mit weiteren Nebenstraßen. Die neue Stadtbahntrasse verläuft dabei teilweise durch den Hofgarten.
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Durch die Tieferlegung der Straßen und die Aufhebung trennender Straßenzüge werden sowohl die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt als auch die Nutzungsmöglichkeiten für den öffentlichen Nahverkehr, Fußgänger und Radfahrer deutlich verbessert. Der Individualverkehr sowie der ÖPNV werden konsequent getrennt, was die Funktionsfähigkeit beider Verkehre deutlich erhöht. Darüber hinaus werden Haupteinkaufsanlagen miteinander verknüpft und die fußläufigen Anbindungen optimiert. Der Kö-Bogen-Tunnel wurde im definierten Zeit- und Kostenrahmen umgesetzt.
ÖPNV-Aufrechterhaltung während der Bauphase
Das Projekt erfolgte in zwei Bauabschnitten. Im ersten wurde durch die Realisierung der Tunnelabschnitte Nord-West und Süd-Nord die Hofgartenstraße/Elberfelder Straße tiefgelegt, um so die fußläufige Anbindung der Königsalle an den Hofgarten herzustellen. Dabei wurde die Straßenbahntrasse zwischen Jan-Wellem-Platz und Heinrich-Heine-Allee verlegt. Im zweiten Bauabschnitt, der Realisierung des Tunnels Nord-Süd, wurde ein weiterer Straßentunnel in der Achse der ehemaligen Jan-Wellem-Hochstraße realisiert. Darüber hinaus beinhaltete die Planung die Anbindung der Kö-Bogen-Hochbauten an das Tunnelbauwerk, den unterirdischen Anschluss an die bestehenden Tiefgaragen des Schauspielhauses und des Dreischeibenhauses unter Einbeziehung der vorhandenen Kanäle und Leitungen sowie die Integration der querenden U-Bahn-Tunnel der Wehrhahn-Linie.
Wegen der Aufrechterhaltung des ÖPNV und des Individualverkehrs während der gesamten Bauzeit wurde die Baustelle auch als „Operation am offenen Herzen“ bezeichnet. Durch die tiefer liegende Wehrhahn-Linie, die das Tunnelsystem kreuzt, musste die Baumaßnahme des Straßentunnels mit der Ausführung der parallel hergestellten Stadtbahnlinie koordiniert und die jeweiligen Verkehrsphasen übergeordnet detailliert werden. Neben den bauablaufbedingten Herausforderungen und den engen Platzverhältnissen für die Baustellenlogistik zeichnet sich das Projekt darüber hinaus durch eine Vielzahl von ingenieurtechnischen Bauverfahren aus dem Spezialtiefbau, Tiefbau und Tunnelbau aus.