Neubauabschnitt Magdeburg-Wittenberge-Schwerin
Die Bundesautobahn A 14 soll künftig die Verbindung von Dresden über Leipzig und Magdeburg nach Wismar/Ostsee sicherstellen und somit die größte noch bestehe Lücke im deutschen Autobahnnetz schließen. Die Verkehrseinheiten 1153 und 1154 gehören zum Neubauabschnitt „Magdeburg - Wittenberge – Schwerin“ der A 14 in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sie sind zwei von den drei Verkehrseinheiten in Land Brandenburg.
Die Planung umfasste einen knapp 20 km langen Teilabschnitt der BAB 14 im Land Brandenburg einschließlich der Anschlussstelle Wittenberge sowie eine Tank- und Rastanlage. Die Verkehrscharakteristik ist überwiegend vom Fernverkehr geprägt. Die A14 wird in ihrer Netzfunktion als Fernautobahn mit einer zulässigen Geschwindigkeit >100 km/h betrieben. Als Regelquerschnitt für die A14 wurde aufgrund der prognostizierten Verkehrsbelastung der Sonderquerschnitt RQ 28 festgelegt. Im Bereich von Wittenberge sind aufgrund naturräumlicher Zwangspunkte neben einer stadtnahen Trassenlage auch die Verlegung der B189 auf einer Länge von über 3 km vorgesehen. Über die AS Wittenberge ist die A14 an das nachgeordnete Netz, die Bundesstraßen 189 und 195, angeschlossen.
In den beiden Autobahnabschnitten entstehen insgesamt 29 Bauwerke, davon 20 im Zuge der Autobahn oder der Bundesstraße und neun als Überführungsbauwerke über die A14 oder über die Deutsche Bahn Strecke Berlin – Hamburg. Größtes Bauwerk im Planungsabschnitt ist die Elbebrücke mit einer Länge von ca. 410 m.
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Schwerpunkte der beiden Maßnahmen waren u.a.:
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Herstellung von 19,8 km Autobahn mit dem Sonderquerschnitt SQ28 einschließlich Entwässerungsanlagen, Fahrzeugrückhaltesystemen und den erforderlichen Ausstattungselementen
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die Umverlegung der B189 und der B195 auf einer Gesamtlänge von 3,5 km
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Herstellung der Anschlussstelle Wittenberge inklusive dreier Kreisverkehrsplätze
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Neuordnung des nachgeordneten Straßen- und Wegenetzes mit einer Gesamtlänge über 20 km
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Neuanlage der einseitigen bewirtschafteten Rastanlage „Löcknitztal“
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Herstellung von 20 A- und neun Ü-Bauwerken
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Herstellung von 2.937 m Lärmschutzwänden (VKE 1154) und 540 m Schutzwänden auf der Elbebrücke (VKE 1153)
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Schutzeinrichtungen für Fledermäuse (Leit- und Sperreinrichtungen) mit einer Gesamtlänge von 3.900 m
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Irritationsschutzwände im Zuge von Überführungsbauwerken über die A 14 und die DB-Strecke Berlin – Hamburg mit einer Gesamtlänge von 1.086 m
Die Trasse verläuft in weiten Teilen durch das Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe Brandenburg“. Besonderes Konfliktpotential bargen ferner die SPA-Gebiete „Unteres Elbtal“ und „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ sowie das FFH-Gebiet „Silge“. Durch Optimierungen der Trasse (Trassenbündelung mit der Bahn, abschnittsweise Gradientenabsenkung) und der Bauwerke konnten Beeinträchtigungen des schützenswerten Umfelds schon im Vorfeld vermieden bzw. wesentlich gemindert werden.
Für die VKE 1154 wurde ein entsprechendes Maßnahmenkomplex ausgearbeitet. Schwerpunkte des Maßnahmenkonzeptes waren u.a.:
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Reduzierung der Zerschneidungswirkungen für die Fauna (Fischotter, Fledermäuse, Wild) durch Anlage von Leitstrukturen und Berücksichtigung bei der Bauwerksplanung
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Erarbeitung eines Querungskonzeptes für Säugetiere und Fledermäuse – u.a. 2 Grünbrücken und 4 Faunabrücken
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gezielte Herstellung von Habitatstrukturen für Brutvögel
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Anreicherung der Landschaft mit linearen Vernetzungsstrukturen sowie Alleen, Baumgruppen und Solitärbäumen als typische Landschaftselemente der Prignitz
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Entsiegelungsmaßnahmen