Mercedes-Benz Vertriebszentrale am Spreeufer in Berlin
Der Gebäudekomplex besteht aus einem Hochhausturm mit 13 Geschossen und einem großzügigen Showroom im Erdgeschoss sowie drei weiteren, 7-geschossigen Baukörpern auf einer gemeinsamen Tiefgarage. Das Bürogebäude bietet Arbeitsplätze für rund 1.200 Mitarbeiter. Der Gebäudekomplex wurde als fugenlose Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit einem aussteifenden Kern je Baukörper geplant. Die eingeschossige Tiefgarage wurde ebenfalls fugenlos als „weiße Wanne“ mit durchlaufender Bodenplatte hergestellt.
Aufgrund der größeren Stärke der Bodenplatte für das Hochhaus wurde in diesem Bereich eine Trogbaugrube (Spundwände mit Düsenstrahlsohle), im restlichen Bereich eine geböschte Baugrube mit offener Wasserhaltung ausgeführt. Alle Decken sind durchlaufende Flachdecken mit einer Stärke von 25 cm, die im Hochhausbereich aufgrund der großen Spannweiten von bis zu 8,5 m vorgespannt wurden. Das Gebäude wurde nach den Kriterien der DGNB mit "Silber" zertifiziert.
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Variantenuntersuchung zum Tragwerk
An das Tragwerk des Gebäudes gab es im Wesentlichen zwei Anforderungen: Erstens war die Konstruktionshöhe der Geschossdecken aufgrund der Beschränkung der Gebäudehöhe im Bebauungsplan sowie der Forderung nach einer maximalen lichten Raumhöhe begrenzt und sollte 25 cm nicht überschreiten. Zweitens sollte der Showroom im Frontbereich des Hochhauses möglichst stützenfrei ausgeführt werden. Vertragsgrundlage waren skizzenhafte Überlegungen zum Tragwerk des Showrooms mit zahlreichen Stützen und großen Deckenspannweiten bis 10 m aus einer frühen Phase der Projektentwicklung, die mit Deckenstärken von 25 cm nicht umgesetzt werden konnten.
Dementsprechend wurden von Schüßler-Plan für das Tragwerk des Hochhauses vier veschiedene Varianten untersucht, wovon die Variante 3 mit vier Hauptstützen, zwei Stützen im Showroom und zwei Stützen am Rand, ausgeführt wurde. Die 2-achsigen Spannweiten von 8,50 m konnten mit einer Deckenhöhe von 25 cm realisiert werden, zur Begrenzung der Verformungen war eine Vorspannung erforderlich, die mit Monolitzen ohne Verbund und freier Spanngliedführung realisiert wurde.