Die Völklinger Straße ist Teil der Bundesstraße B1 und eine der wichtigsten innerstädtischen Verkehrsachsen der Stadt Düsseldorf. Von Süden kommend führt die Völklinger Straße den Verkehr über den Rheinufertunnel zur Stadtmitte beziehungsweise über einen Linksabbieger in den Düsseldorfer Medienhafen. Als Teil der neuen Verkehrsplanung führt das neue Brückenbauwerk "Überflieger" kreuzungsfrei in den Medienhafen und trägt so zur erheblichen Entlastung der Verkehrssituation in beiden Richtungen bei. Aufgrund der exponierten Lage vor dem Düsseldorfer Stadttor sollte die Brücke eine besondere Gestaltung erfahren und zudem den Kreuzungsbereich Völklinger Straße/Plockstraße auf einer Länge von 60 m stützenfrei überbrücken.
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Darüber hinaus waren die Rampenbauwerke in der Länge möglichst kurz zu halten, da die Entwicklungslängen in den bestehenden Verkehrsräumen beschränkt sind. In der Konsequenz ergaben sich hierdurch beschränkende Vorgaben zu den möglichen Konstruktionshöhen im Kreuzungsbereich. So war durch die Vorgaben der neuen Gradiente nur eine Konstruktionshöhe von 1,20 m im Kreuzungsbereich möglich. Aus einer Vielzahl von Studien entwickelte sich im Zuge der Entwurfsplanung daher die Idee, das Brückenfeld im Kreuzungsbereich in zwei Bogenstrukturen einzuhängen.
Die Idee mit den überspannenden Bögen erfüllte die benannten Vorgaben. Die stützenfreie Überbauung des Kreuzungsbereiches ließ sich mit einer statisch vernünftigen Ausnutzung der geringen Konstruktionshöhe vereinbaren. Die Gründung des Bauwerkes war durch die Anordnung von zwei asymmetrischen Bögen innerhalb der zur Verfügung stehenden Baugrenzen ebenso durchführbar.
Ungewöhnlicher Entwurf mit speziellen Anforderungen
Die Gesamtlänge des Brückenzuges beträgt zirka 198 m. Die Einzelstützweiten betragen ausgehend von der Achse 1 in der Völklinger Straße: 1x15,00 m, 3x17,50 m, 1x60,00 m, 4x17,50 m und 1x15,00 m. Die Breite des Überbauquerschnittes beträgt 7,95 m, wobei eine Fahrspur mit 3,50 m und eine Standspur von 2,00 m vorgesehen wurden. Die Materialwahl für das Bauwerk ergab sich aus den statischen und gestalterischen Anforderungen. Die Rampenbrücken zwischen den Achsen 1 und 5 (Völklinger Straße) sowie den Achsen 8 bis 12 (Plockstraße) mit Spannweiten von 17,50 m bzw. 15,00 m wurden als trapezförmiger Vollquerschnitt mit einer Konstruktionshöhe von 0,70 m in Spannbeton der Güte C 40/50 hergestellt. Die Brücke erhält ihr prägnantes Erscheinungsbild durch die beiden asymmetrischen Stahlbögen, die auf der inneren Brückenseite zusammenlaufen und über eine gemeinsame Gründung verfügen. Sie fügt sich dezent in die Skyline vor dem Düsseldorfer Stadttor und Rheinturm ein und wird als Auftakt zum Medienhafen auch ihrer städtebaulichen Funktion gerecht.