Der Tunnel Schee ist Teil der ehemaligen Bahnstrecke Wuppertal-Wichlinghausen-Hattingen und besteht aus zwei eingleisigen Röhren aus den Jahren 1884 und 1902, die im Ruhrkohlenschiefer und -Sandstein bergmännisch aufgefahren wurden. Die östliche Röhre wurde 1951, die westliche nach Einstellung des Bahnbetriebs 1984 stillgelegt.
Ab 2010 wurde in Wuppertal das Projekt Nordbahntrasse umgesetzt, bei dem ein Geh- und Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke entstanden ist. Die Nordbahntrasse verläuft dabei durch den westlichen Tunnel Schee, der daher saniert wurde. Der Tunnel liegt in einem Naturschutzgebiet und hat massive Wasserschäden mit Tropfsteinbildungen und Verkrustungen aufgewiesen. Im mittleren Bereich staute sich das Wasser durch eine nicht mehr funktionstüchtige Mittelentwässerung flächig auf. Infolge dieses Zustands mit tiefen Fehlstellungen in der Fugenmatrix, Rissen und hoher Feuchtigkeit haben sich im Tunnel nach der Stilllegung unterschiedliche Fledermausarten eingenistet.
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Unter stregen Auflagen des Fledermausschutztes bestand die Sanierungsaufgabe vorrangig in der Abdichtung der Wasserzutritte über dem geplanten Geh- und Radweg, damit bei Frost keine Eiszapfen entstehen und der Tunnel auch im Winter genutzt werden kann. Darüber hinaus wurden die Tunnellaibung und Portale durch Sandstrahlen gesäubert und an den verfallenen Stellen aufgemauert, das Fugengerüst wurde flächenhaft vergelt, Wassereintritte abgeschlaucht bzw. abgeleitet, Lagerfugenabschnitte neu verfugt, die Mittelentwässerung geöffnet und eine neue durchgehende Wanddrainage gebaut.
Die östliche Röhre dient künftig ausschließlich als Fledermausquartier und hat ebenfalls neue Portalmauerungen sowie nach einer Grobreinigung sogenannte Fledermausbetten erhalten.