Im hessischen Raunheim wurde im Januar 2015 eine neue Schrägseilbrücke dem Verkehr übergeben. Sie überspannt die Bahnstrecke Mainz - Frankfurt sowie die Kelsterbacher Staße und erschließt das Resart-Ihm-Gelände im Osten der Stadt. Mit dem Resart-Ihm-Gelände bietet die Stadt Raunheim eine zirka 15 ha große Entwicklungsfläche für hochwertigen Bürobau. Die 130 m lange asymmetrische Schrägseilbrücke bindet das Gewerbegebiet und die B43 optimal an. So sind auch die Bundesautobahnen 3 und 67 (Mönchhof-Dreieck) sehr schnell erreichbar.
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Die Brücke weist einen Regelquerschnitt RQ 10,5 nach RAS-Q und eine Stützweite von 130 m zwischen den Widerlagern aus. Der Stahlbetonüberbau ist mit einer Bauteilhöhe von 60 cm sehr schlank. Er wird von 2x18=36 vollverschlossenen Stahlseilen gehalten, die fächförmig zur Spitze des 51 m hohen Pylons verlaufen und über diesen die Vertikallasten in eine Bohrpfahlgründung abgetragen werden. In Überbau und Pylonspitze wurden dazu Stahleinbauteile vorgesehen, die die Seillasten gelenkig über Bolzen, Schwerter, Stahlplatten und Kopfbolzendübel in das dicht bewehrte Betontragwerk einleiten. Je nach Bauwerksachse "A" bis "R" haben die Seile einen Durchmesser von 75, 95 oder 105 mm. Die maximale Seillänge beträgt 93 m in Achse A. Die Zufahrt zu den Widerlagern wurde über ein ca. 100 m langes Trogbauwerk im Norden bzw. einen Erddamm im Süden mit einer Längsneigung von maximal 8% realisiert.
Mit ihrem 50 m hohen Pylon und der anspruchsvollen architektonischen wie technischen Gestaltung setzt die Schrägseilbrücke einen neuen städtebaulichen Akzent und wird als neue Landmarke das Stadtbild im Osten Raunheims prägen.