Im Zuge der Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle wurde über die Saale-Elster-Aue, südlich von Halle, Deutschlands längste Talbrücke errichtet. Von der Brücke zweigt ein Streckenast nach Norden in Richtung Halle ab. Das Brückensystem wurde überwiegend als Zweifeldträgerkonstruktionen mit einem Regel-Pfeilerabstand von 44 m und durchgehend geschweißter Schiene ausgeführt. Lediglich in den Bereichen von Weichen, Gleisaufweitungen und großen Stützweiten (über die Saale und die B91) sind Durchlaufträger mit Stützweiten bis 70 m notwendig.
Das Überwerfungsbauwerk zur Unterführung der Abzweiggleise Erfurt-Halle hat eine Stützweite von 110 m und wurde als Stahl-Stabbogenbrücke ausgeführt. Die Hauptachse von Erfurt nach Leipzig wurde mit einer Entwurfsgeschwindigkeit von 300 km/h geplant.
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Die Saale-Elster-Aue ist eine überregional bedeutsame, großräumige Auenlandschaft mit periodisch auftretenden Überschwemmungen und großer Artenvielfalt. Aus diesem Grund wurde für die Herstellung der Brücke eine "Vor-Kopf-Bauweise" angewendet. Hierbei wurden Gründungen, Pfeiler und Überbauten vom bereits fertiggestellten Teil der Brücke aus über eine entsprechende Rüstung ohne Eingriff in das umgehende Gelände hergestellt. Die Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle ging planmäßig zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 in Betrieb. In den Folgejahren wurde die Ausstattung der Brücke mit der 50 Hz-Stromversorgung sowie die Ausführung verschiedener Restleistungen betreut.
Das Projekt wurde mit Prüfung der Schlussrechnung im September 2019 beendet.