Der Entwurf für die Römerbrücke in Haltern ging als Sieger des Ideenwettbewerbs des Regionalverbands Ruhr hervor. Die Geh- und Radwegbrücke ist Teil des 56 km langen Radweges zwischen den altertümlichen Römerlagern Xanten und Haltern. Mit seiner steinernen Materialiät nimmt das Bauwerk Bezug zur Historie des Ortes und ist als technisch moderne Brückenkonstruktion Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Die Brücke ist eine dreifeldrige, achssymmetrische, integrale Rahmenkonstruktion in Stahlbetonbauweise mit einer Gesamtlänge von 57,50 m und Einzellängen von 14,75 - 28,00 - 14,75 m. Das Innenfeld überspannt die Landesstraße sowie den angrenzenden Geh- und Radweg. Der innere Rahmen wird durch die beidseitigen Schrägstützen und einem umgedrehtem T-Querschnitt als Haupttragwerk gebildet.
mehr lesen
Der so entstehende Überzug wird als Sitzgelegenheit genutzt. Die offenen Brückenränder wurden durch Geländer gesichert, die dem Bauwerk Transparenz geben und den Blick auf die Lippeauen öffnen. Die angrenzenden Seitenfelder sind ebenfalls Rahmenkonstruktionen, welche mit Randüberzügen das Brückendeck aufnehmen und sich von den Widerlagern mit einer Überlappung mit dem Innenträger des mittleren Feldes an den Stützen über Querbiegung einspannen. Die Querschnitte wurden mit Aussparungen versehen, in denen ein Verblendmauerwerk ein römisches Ziermauerwerk aufnimmt.
Das Brückendeck wurde durch den Überzug im Innenfeld gegliedert. In den Randbereichen beträgt die nutzbare Breite zwischen den Randträgern 4,30 m. Im Bereich des Hauptfeldes teilt der Überzug die Brückentafel asymmetrisch. Zum Süden, mit dem Blick auf die Auen, wurde die Durchgangsbreite zwischen Randträger und dem Überzug bewusst auf 1,20 m reduziert. Die verringerte Breite betont hierbei den Zutritt zu der Verweilzone. Die Stützen sowie die hoch gesetzten Widerlager wurden mit dem Überbau biegesteif verbunden, wobei die Stützen auch wegen der Aufnahme von Anpralllasten auf eine Breite von 1,00 m verstärkt werden mussten. Die Stützen wurden ebenso wie die Randträger verblendet aber umlaufend mit einer Stahlbetonkante umfasst. Die Gliederung des Brückendecks durch eine Sitzbank ermöglicht dem Nutzer, die Brücke zu erfahren und lädt zum Verweilen ein.