Analyse und Sanierungskonzepte für Berliner Stadtautobahn
Innerhalb des integrierten Verkehrs- und Baukonzepts zur Grundsanierung der A111 werden Bauwerksanalysen und Sanierungskonzepte erarbeitet. Dies betrifft alle Anlagen der Berliner Stadtautobahn A111 zwischen dem Autobahndreieck Charlottenburg und der Landesgrenze Berlin/Brandenburg. Die Gemengelage der singulär zu behandelnden Objekte stellte sich dabei nicht nur als äußerst umfangreich, sondern auch als sehr komplex dar. Sie umfasste: Vier Tunnel-, 12 Trog- und 40 Stützbauwerke sowie 33 Brücken und 162 sonstige Bauwerke. Weiterhin zu erarbeiten waren Konzepte für die Tunnelausstattung, die Entwässerungsanlagen sowie für die Strecke inkl. der Anschlussstellen und Fahrzeugrückhaltesysteme.
Ziel des integrierten Verkehrs- und Baukonzepts ist es, für die insgesamt 13 km lange, innerstädtische Autobahnstrecke ein Sanierungskonzept zu erstellen, das den infrastrukturellen Anforderungen der kommenden 50-70 Jahre und vor allem dem bauzeitlichen Verkehrsbetrieb Rechnung trägt. Für das aus Schüßler-Plan, SSF und ibb Mangold bestehende, sogenannte Team Bau erfolgte die Bereitstellung der Planungsgrundlagen durch den Auftraggeber mitunter durch zwei neuartige digitale Verfahren, die für Chancen und Möglichkeiten des Planens 4.0 beispielhaft sind:
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Digitalisierung der Planung – die Visualisierung des Streckenabschnitts
Für eine optimierte Projektbearbeitung verwies das Team Bau zum Projektstart auf das durch die FISA-Systemtechnik GmbH entwickelte Fachinformationssystem für Straßenausstattung. Mittels Kamerabefahrungen wurde der Ist-Zustand der Strecke inkl. des Anlagenbestands vollständig digital erfasst. Als effiziente Planungsgrundlage standen somit jederzeit virtuelle „Echtzeitbegehungen“ und metergenaue 360°-Perspektiven zur Verfügung. Ein Gewinn, der sich insbesondere bei der Klärung von Details der Bestandsanlagen der Tunnelausstattung, der Überführungsbauwerke, der Lärmschutzverkleidungen und Fahrzeugrückhaltesysteme positiv auswirkte. Die gleichzeitige Integration von Daten der Straßeninfomationsbank (SIB) machte es den Streckenplanern möglich, vom Arbeitsplatz aus und ohne weitere Aufwände überschlägige Mengen zu ermitteln.
Mobiles Laserscan-Aufmaß des Streckenabschnitts
Als weitere Ist-Datenbasis für die Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke im Zuge der A111 hat die DEGES planungsbegleitend eine Vermessung auf der Grundlage örtlicher Datenerfassungen durch Mobiles Laserscanning (MLS) zur Verfügung gestellt. Die profilartige Auswertung der Punktwolken aus den Laserscandaten generierte eine digitale Planungsgrundlage, die ein Bestandsaufmaß im Bereich der Fahrbahnen abbildet sowie Geländemodelle und 3D-Drahtmodelle bereitstellt. Das mobile Laserscanning ermöglichte die schnelle Verfügbarkeit einer qualitativ hochwertigen Datenbasis und war somit für die Bewerkstelligung der planungs- und CAD-technischen Aufgabenstellungen von besonderer Relevanz.