Das 2003 fertiggestellte Terminal 2 (T2) am Flughafen München wurde speziell auf die Anforderungen des Drehkreuzverkehrs der Deutschen Lufthansa AG und ihrer Partner ausgelegt. Um dem wachsenden Passagieraufkommen gerecht zu werden und die Drehkreuzfunktion weiter zu stärken, haben die Aufsichtsgremien der Flughafen München Gesellschaft mbH (FMG) und der Deutschen Lufthansa AG (DLH) 2010 beschlossen, das T2 durch das neue Terminal, den sogenannten Satelliten, zu erweitern.
Der Satellit bietet eine Gesamtfläche von 125.800 m² Bruttogeschoßfläche (BGF) und beinhaltet alle wichtigen Service-Einrichtungen. Er überbaut die bereits im Zuge der Herstellung des T2 auf dem östlichen Vorfeld erstellte Gepäcksortierhalle. Passagiere erreichen das Satellitengebäude über ein unterirdisches Personentransportsystem (PTS).
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Erfolgreicher Bau unter komplexen Bedingungen
Der Projektstart für den Satelliten erfolgte 2007 mit der Durchführung eines Architektenwettbewerbs. Die anschließende Vorentwurfs- bzw. Entwurfsplanung dauerte bis Mitte 2010 an und führte Ende 2010 zum Realisierungsentscheid seitens der Gesellschafter. Anfang 2011 begann die Genehmigungs- und der Ausführungsplanung und bereits im November 2011 konnten die den ersten vorgezogenen Baumaßnahmen durchgeführt werden. Der Bau wurde von 2012 bis 2015 ausgeführt.
Eine besondere Herausforderung für die bauliche Umsetzung des Projektes waren die Rahmenbedingungen des Flughafens. Die bauliche Umsetzung erfolgte während der gesamten Bauzeit innerhalb des Sicherheitsbereichs („critical part“) und unter Rücksichtnahme auf den laufenden Flughafenbetrieb, was sich insbesondere für die Baulogistik erschwerend auswirkte. Darüber hinaus waren für Teilbereiche der PTS-Bahnhöfe und der Gepäckanlage Umbaumaßnahmen im Bestand erforderlich. Für das Personentransportsystem und die zugehörige bauliche Infrastruktur einschließlich der aufgehenden Bauteile war ein Genehmigungsverfahren nach BOStrab zu erfüllen.
Der hohe Anspruch an Qualität, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, aber auch die besondere Bedeutung für die Infrastruktur und die langfristige wirtschaftliche Entwicklung für den Flughafen München und die gesamte Region haben das Projekt Satellit zu einem komplexen, aber auch anspruchsvollen Bauvorhaben gemacht.