Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des deutschen Wasserstraßennetzes
Im Elbe-Seitenkanal bei Scharnebeck entsteht im Auftrag der WSV, Neubauamt Hannover die höchste Sparschleuse der Welt. Der Neubau wird das bisherige Schiffshebewerk aus dem Jahr 1976 ersetzen. Das Hebewerk überwindet eine Fallhöhe von 38 m, stellt in seinen Abmessungen jedoch zunehmend einen Engpass für die moderne Güterschifffahrt dar. Als zentrale Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens ist der Elbe-Seitenkanal von großer Bedeutung für das transeuropäische Wasserverkehrsnetz. Der Neubau ist ein wichtiger Beitrag für die Leistungsfähigkeit des gesamten deutschen Binnenwasserstraßennetzes.
Planung und Abwicklung mit BIM
Schüßler-Plan wurde in Ingenieurgemeinschaft mit dem konstruktiven Ingenieurbau für die 260 m lange und 38 m hohe Sparschleuse beauftragt. Die Planung der Sparschleuse in Rahmenkonstruktion erfolgt vollständig mit BIM. Neben der BIM-Koordination in einer CDE, der Aufstellung des BIM-Abwicklungsplans, der 3D-Modellierung und der 3D-Bewehrungsplanung zählen hierzu die modellbasierte Mengenermittlung, die Ableitung von Kosten und die Leistungsbeschreibung für die Vergabe aus dem Modell.
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Die Dimension der Bauteile ist eine große Herausforderung für das Tragwerk: Die dominierende Einwirkung ist dabei die zirka 42 m hohe Wasserfüllung, die die Kammer bei Schleusung auf den Oberwasserstand horizontal auseinanderdrückt und vertikal in den Baugrund geleitet werden muss. Diese zyklischen Lasten müssen bei der fast freistehenden Konstruktion aufgrund der fehlenden Erdanschüttung nahezu ohne seitliche Bettung von der Tragstruktur aufgenommen werden.
Der Betrieb des Schiffshebewerks darf während des Baus der Schleuse nicht beeinträchtigt werden. Aufgrund der ermittelten Grenzwerte für Verformungen des Hebewerks beträgt der definierte Abstand zwischen den beiden Bauwerken 60 m. Der voraussichtliche Baubeginn der Schleuse erfolgt Mitte der 2020er-Jahre.