Mitarbeiter
© Theodor Barth

Höchste Eisenbahn:

Know-How-Transfer rund um die Bahn

Wie begann Ihre berufliche Laufbahn bei Schüßler-Plan?

Als ich 1988 in Frankfurt anfing, bestand die Niederlassung erst ein Jahr. Die Bewerbung ging damals an einen Unternehmensberater, der die Stellenanzeige in der Zeitung geschaltet hatte. Beworben hatte ich mich – entsprechend meines Studiums – auf eine „konstruktive“ Stelle. Wir waren weniger als zehn Leute – ein Team, ein Projekt (die City-Trasse Offenbach). Schnell wurde klar, dass wir uns mit ganz speziellen Bahnthemen zu beschäftigen hatten: Ich war mit dem Entwurf für das Stellwerk für die City-Trasse befasst, später habe ich mich als Bauüberwacher in Offenbach Ost in der Praxis mit dem Gleisbau beschäftigt. Bei der Planung unseres nächsten Großprojekts, den Rodgaustrecken, habe ich von unserem damals ältesten Kollegen die Planung der Bauabläufe, die Bauzustandsplanung, das Zusammenspiel zwischen Gleisbau, Bauwerken, anderen Verkehrsanlagen und den Fachgewerken der Bahn (Signal-, Oberleitungs- und Kommunikationsanlagen) gelernt und später übernommen. Heute – nach vielen weiteren Projekten und einer Ausbildung zum Bauüberwacher Bahn – bin ich der Anlaufpunkt für die Kollegen, die sich mit Bahnthemen „herumschlagen“ müssen. Ich berate und unterstütze sie in den Themenbereichen rund um die Bahn.

„Planen – immer mit Blick über den Tellerrand.“

Peter Dahlhaus

Sie sind neben Ihrer beruflichen Tätigkeit bei Schüßler-Plan auch in der Lehre an der Technischen Hochschule Mittelhessen tätig. Was verbinden Sie mit dieser Tätigkeit? Welche Wechselwirkungen zu Ihrer Arbeit bei Schüßler-Plan gibt es?

Angefangen hat meine Lehrtätigkeit damit, dass ich ein Seminar an der Schüßler-Plan Akademie vorbereitet und durchgeführt habe, um das Wissen des Bauens im und am Eisenbahnbetrieb in unserem Büro zu stärken. Als an der TH Mittelhessen in dem noch recht neuen Studiengang Bahningenieurwesen erstmals das Studienfach Brückenbau auf dem Lehrplan stand, suchte man dort Lehrbeauftragte, die mit Erfahrung aus der Bahn-Praxis die regulären Dozenten unterstützen konnten.

Lehre Peter Dahlhaus

Wie können Sie das Hochschul-Netzwerk für Ihre Arbeit bei Schüßler-Plan nutzen und umgekehrt?

Durch die Tätigkeit an der TH Mittelhessen ergibt sich gelegentlich der Erfahrungsaustausch mit anderen Lehrenden. Für uns sehr wichtig ist das Recruiting: durch die Vorlesungen besteht die Chance, Schüßler-Plan bekannt zu machen und Studierende kennen zu lernen. So ist ein junger Ingenieur, der bei mir im Hörsaal gesessen und danach bei uns als Werkstudent gearbeitet hat, jetzt – nach seinem Abschluss als Master – bei Schüßler-Plan in Frankfurt angestellt.

An welchem Projekt arbeiten Sie derzeit?

Im Moment arbeite ich – wie immer neben vielen anderen Projekten, in denen ich Qualitätsprüfer oder Bauvorlageberechtigter (Bauvorlageberechtigter nach VV Bau des EBA für Anlagen der deutschen Bahn AG) bin – an der Realisierung eines größeren Gleisanschlusses, für den ich bereits 2006/2007 eine Machbarkeitsstudie gemacht habe.

© Theodor Barth

Sie sind seit Ende der 1980er-Jahre bei Schüßler-Plan tätig. Seitdem hat die Unternehmensgröße enorm zugenommen. Welchen Einfluss hat das Wachstum auf Ihre Arbeit? Was hat sich geändert?

Seit meinem Einstieg hat sich die Gesamtgröße der Schüßler-Plan etwa verzwanzigfacht, für die Gesellschaft in Frankfurt ist der relative Zuwachs noch größer. Gerade in dem damals noch sehr kleinen Team in Frankfurt herrschte so etwas wie Goldgräberstimmung, ein toller Teamgeist und großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Damals machte jeder alles. Mit dem rasanten Wachstum mussten wir uns jeder auf einen Aufgabenbereich konzentrieren; wir sind zu Spezialisten geworden und neue Kollegen werden als Spezialisten eingestellt. Auch wenn wir heute viel mehr Personen sind, ist es doch die Schüßler-Familie geblieben – längst kennen wir nicht mehr alle in dieser Familie, aber in unseren Projektgruppen und Abteilungen herrscht noch immer großer Teamgeist.

Sie dozieren auch in der Schüßler-Plan-Akademie zum Thema „Eisenbahntechnik und Betrieb“. Werden die Potentiale des internen Wissensaustauschs voll genutzt? An welchen Stellen könnte Schüßler-Plan den internen Know-how-Transfer noch optimieren?

Mit meinem Seminar habe ich schon „Gastspiele“ in Düsseldorf, Berlin und Leipzig gegeben – die Kollegen sind von fast überall zu den Seminaren angereist. Als Folge erreichen mich sehr oft Mails und Anrufe mit Fragen oder der Bitte um Beratung, denen ich gerne nachkomme. Es wäre gut, wenn mehr Kolleginnen und Kollegen ihre besondere Spezialisierung allen zugutekommen ließen, sei es in Seminaren oder dass wir im Intranet eine entsprechende Plattform finden und somit vergleichbare Synergien erzeugen.

Zur Person


Name

Peter Dahlhaus


Alter

56


Bei Schüßler-Plan seit

1998


Bürostandort

Frankfurt am Main


Funktion

Senior-Projektingenieur Bahnanlagen


Aufgabe

Planung Bahnanlagen, Beratung aller Fachabteilungen bei Projekten
mit und an der Bahn


Als Bauingenieur fasziniert mich am meisten …

… kein Bahnsteig ist wie der Andere, kaum mal sind zwei Brücken gleich – täglich gibt es neue Herausforderungen, die auf Lösungen warten.

Dieses Interview wurde im Rahmen des plan¹³ Magazins 2019 geführt.

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